Manchen Patienten mit grausamen Cluster-Kopfschmerzen hilft kein Medikament. Die Forschung ist nun bei einem Schalter zwischen Auge und Wangenknochen angekommen.
Wer lässt sich schon gern eine elektrische Sonde tief ins Gehirn implantieren? Eine unangenehme Vorstellung. Doch einige Menschen mit unerträglichen und immer wiederkehrenden Kopfschmerzen gehen diesen Weg: Menschen mit sogenannte Cluster-Kopfschmerzen. Das Etikett „Cluster" (Gruppe, Ansammlung) macht deutlich, dass diese Form von körperlichen Qualen nicht singulär kommt, sondern gehäuft mit nachfolgend oft monatelangen Pausen. Etwa eine von 800 Personen ist betroffen, Männer häufiger als Frauen.
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- Foto: picture alliance/chromorange "Cluster-Kopfschmerz setzt die Patienten der brutalsten Schmerzintensität aus, die bekannt ist", sagt der Neurologe und Schmerzexperte Professor Stefan Evers
Die Attacken dauern meist 30 bis 60 Minuten, oft setzen sie nachts ein. Die Schmerzen konzentrieren sich einseitig um Schläfe und Auge – und sie sind extreme Angriffe auf die Lebensqualität. „Cluster-Kopfschmerz setzt die Patienten der brutalsten Schmerzintensität aus, die bekannt ist", sagt der Neurologe und Schmerzexperte Professor Stefan Evers von der Uniklinik Münster.
Zum Schmerz gesellen sich weitere Symptome: Die Region um das betroffene Auge ist etwas geschwollen, das Auge erscheint kleiner als das andere und tränt, das Lid hängt; die Nase läuft oder ist verschlossen, der Patient schwitzt und ist von körperlicher Unruhe getrieben.
Wodurch Cluster-Kopfschmerzen (CK) ausgelöst werden, weiß man nicht genau. Aber sie scheinen vom Hypothalamus im Zwischenhirn auszugehen. Dieses Hirnareal steuert über Hormone rhythmische Grundfunktionen wie die Körpertemperatur und den Schlaf.
Mediziner verfügen über eine Reihe von Medikamenten für den akuten Anfall und die Vorbeugung. Dem Löwenanteil der Patienten helfen sie auch. „Aber die restlichen fünf bis zehn Prozent der Patienten sind verzweifelt", sagt Professor Arne May vom Institut für systemische Neurowissenschaften am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Früher entschieden sich manche dieser Patienten für einen operativen Eingriff, bei dem bestimmte Nerven wie der Gesichtsnerv (Trigeminusnerv) zerstört wurden, um die Schmerzentstehung zu verhindern.
Solche zerstörerischen Eingriffe sind jedoch lange passé. Die Ultima Ratio, wenn sonst nichts hilft, ist heute die sogenannte Tiefe Hirnstimulation am Hypothalamus im Zwischenhirn. Elektrische Dauerreize schalten die Schmerzen dort quasi per Knopfdruck aus. Eine vergleichbare Methode hilft auch Parkinsonpatienten gegen motorische Störungen. Bei Epilepsie, bestimmten Zwangsstörungen und dem Tourette-Syndrom laufen Studien.
Durch die Stimulation im Gehirn werden keine Nerven zerstört, aber das Einbringen der Elektrode in das Gehirn ist riskant. Zudem habe sich die anfängliche Euphorie über die Tiefe Hirnstimulation gelegt, sagt Stefan Evers. Zum einen erleben weniger Patienten eine Besserung ihrer Symptome als erwartet.
Andererseits verändern die elektrischen Reize die Psyche von manchen Patienten. „Depressionen können verstärkt werden, und mancher Patient bekommt geradezu manische oder enthemmte Züge und wird beispielsweise spielsüchtig." Aus diesen Gründen hat die Zahl der so behandelten CK-Patienten abgenommen.
Als weit weniger problematisch gilt die Dauerstimulation des Hinterhauptnervs. Manchen Patienten hilft das. Nun kommt möglicherweise bald die neue Methode hinzu, die europäische Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der kalifornischen Firma Autonomic Technologies erforschen: Ein elektrischer Stimulator, der die Attacken an einem Nervengeflecht unter der Haut zwischen Auge und Wangenknochen ausschaltet.
Seltener Kopfschmerzen
Kürzlich haben die Forscher erste Ergebnisse einer Studie auf einem Kongress in Berlin vorgestellt. 22 Patienten werden bislang behandelt, von sieben liegen veröffentlichte Ergebnisse vor. Bei 66 Prozent der erfassten Schmerzattacken fanden die Forscher um UKE-Forscher Arne May und Jean Schoenen von der Universität Lüttich eine Linderung, drei der sieben Patienten wurden völlig schmerzfrei. Jeweils ein Patient fand eine Schmerzreduzierung um 80 beziehungsweise um 33 Prozent.
Die Mehrzahl der Probanden hatte zudem seltener Kopfschmerzen. 70 Prozent meinten, die Zahl der Attacken habe sich um mindestens die Hälfte reduziert. Zwei Probanden brachte die Stimulation allerdings nichts.
Die Therapie ist noch experimentell, aber Arne May ist bisher sehr zufrieden: „Mittlerweile kennen wir die Ergebnisse von 14 Patienten. Und wir stellen fest: Die Resultate sind sehr gut."
Angriffspunkt des Neurostimulators ist das sogenannte Ganglion sphenopalatinum (GSP). Neurologen versuchen diese Nervenstruktur bereits mit Injektionen des Lokalanästhetikums Lidocain zu blockieren.
Nun könnten also elektrische Impulse hinzukommen. Der etwa erbsengroße Stimulator wird dazu im Zahnfleisch implantiert, seine Spitze sitzt am GSP. Fühlt der Patient eine Attacke heraufziehen, hält er ein gut handygroßes Steuergerät an die Wange, bis der Schmerz nachlässt.
Selbstdiagnose – ein Orientierungshandbuch
Augen und Kopf:
Viele Erkrankungen können sich als Kopfschmerzen äußern. Und das, obwohl die Hirnzellen selbst keinen Schmerz wahrnehmen können – aber Hirnhäute, Nervenstränge und Blutgefäße sind empfindlich.
Am häufigsten ist der Spannungskopfschmerz: ziehende oder drückende Schmerzen, die im Unterschied zur Migräne beide Seiten des Kopfes befallen. Viele Patienten fühlen sich bei den Beschwerden an einen Schraubstock um den Schädel erinnert.
Husten und Kälte können mitunter zu Kopfschmerzen führen, ebenso Sex. Andererseits kann Sex die Schmerzen bei Migräne-Patienten lindern.
Lichtblitze vor Augen und Sehstörungen entstehen im Zusammenhang mit Netzhautablösungen, Migräne und epileptischen Anfällen – und natürlich nach einem Stoß oder Schlag gegen den Kopf.
Die Lichtscheu gehört zu den Symptomen von Migräne, Hirnhautentzündung und Bindehautentzündungen (in diesem Falle von Augenbrennen begleitet), während das Doppeltsehen typisch ist für Schielen, Hirnnervenschädigungen und Fleischvergiftungen.
Unscharfes Sehen liegt meistens an Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmungen, bei der Makuladegeneration (Auflösung des gelben Netzhautflecks) erscheinen zusätzlich eigentlich gerade Linien krumm.
Etwa jeder zehnte Patient einer Arztpraxis klagt über Schwindel. Seine Ursprünge liegen oft im harmlosen niedrigen Blutdruck, nur selten in Hirntumoren oder Diabetes.
Die Drehschwindelanfälle der Menière-Krankheit erreichen, wie Martin Schrader von der Uni-Klinik in Minden sagt, „innerhalb weniger Minuten ihre maximale Intensität". Sie werden außerdem von Tinnitus und einem Druckgefühl im Ohr begleitet.
Viel häufiger ist der „paroxysmale Lagerungsschwindel", von dem 20 Prozent aller Menschen mindestens einmal in ihrem Leben heimgesucht werden. Meist berichtet der Patient, dass der Schwindel nur durch Drehung oder Kopfneigung zu einer Seite, also nach links oder rechts, ausgelöst wird. Der auf beiden Seiten auftretende Lagerungsschwindel ist hingegen eher selten.
Ohren und Nase
Häufigster Auslöser für Ohrenschmerzen, gerade bei Kindern, ist die Mittelohrentzündung. Ansonsten kommen Zahnerkrankungen, Kieferfehlstellungen oder eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse infrage. Wenn die Schmerzen beim Ziehen am Ohrläppchen stärker werden, kann ein Pickel oder Furunkel im Gehörgang die Ursache sein.
Über die Ursachen von Ohrensausen wird derzeit noch mehr spekuliert als wirklich gewusst. Naturgemäß können sämtliche Erkrankungen des Ohrs zu Tinnitus führen, von der Mittelohrentzündung bis zum Hörsturz.
Andererseits scheint die akustische Wahrnehmung insgesamt sehr „rausch- und brummanfällig" zu sein: Bringt man Menschen in einen schallisolierten Raum, klagen schon fünf Minuten später mehr als 90 Prozent von ihnen über störende Ohrgeräusche. Die Entscheidung, ob wir sie im Alltag hören oder nicht, wird wesentlich von den akustischen Wahrnehmungszentren im Gehirn gefällt.
Für Nasenbluten sind nur selten schwere Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck und Diabetes oder blutverdünnende Medikamente wie Aspirin oder Marcumar die Ursache.
Meist wird Nasenbluten durch äußere Faktoren wie Schläge, Tritte, Stürze, Balltreffer und Luftdruckveränderungen (beispielsweise beim Tauchen, Bergsteigen oder bei Flügen) hervorgerufen.
90 Prozent aller Nasenblutungen gehen vom vorderen Teil der Nase aus, und zwar meistens von der Nasenscheidewand
Hauptauslöser vom Schnupfen sind grippale Infekte, die durch mehr als 200 Viren ausgelöst werden können. Zweithäufigste Ursache ist der Heuschnupfen, unter dem etwa 20 Prozent der Bundesbürger leiden.
Der englische HNO-Spezialist Mahmood Bhutta konnte diverse Berichte über Männer und Frauen zusammentragen, die beim Orgasmus oder aber schon beim bloßen Gedanken an Sex niesen müssen. Als Ursache vermutet er „Fehlschaltungen im Autonomen Nervensystem".
Mund und Hals
Zahnfleischbluten wird meistens durch bakterielle Zahnbeläge ausgelöst. Weitere häufige Ursachen sind hormonelle Schwankungen infolge von Schwangerschaft, Pubertät, Antibabypille oder andere Hormonbehandlungen: Sie lassen Bakterien wachsen und machen das Zahnfleisch für sie durchlässig.
Nicht im Darm oder in den Zähnen, sondern auf dem Zungenrücken sitzen die Hauptschuldigen des Mundgeruchs. „Denn der wird nur selten vom Speichel gereinigt", erklärt Mikrobiologe Mel Rosenberg von der Universität Tel Aviv, „und in seinen zahlreichen kleinen Fältchen können sich Bakterien gut ansiedeln."
Die Mikroben produzieren dann den wie faule Eier riechenden Schwefelwasserstoff oder die an Schweißfüße erinnernde Isovaleriansäure oder sogar Cadaverin, das man sonst nur in Tierkadavern findet.
In der durchschnittlichen Hausarztpraxis sitzen jährlich etwa 300 Patienten mit Halsschmerzen. Hauptauslöser sind Viren, vor allem Schnupfenviren. Die Mandelentzündung wird allerdings durch Bakterien ausgelöst: Die Gaumenmandeln sind geschwollen und gerötet, oft kommen Fieber und Kopfschmerzen hinzu.
Bei schwerem Verlauf sieht man weißgelbliche Beläge auf den Mandeln, beim Scharlach zeigt sich noch die glänzend rote „Erdbeer- oder Himbeerzunge".
Husten ist ein nötiger Reflex, um Fremdkörper aus den Atemwegen herauszukatapultieren. Häufigste Ursachen sind Erkältung und Bronchitis. Hinter chronischem Husten steckt oft ein Asthma bronchiale oder aber, wie eine Studie der amerikanischen Mayo-Klinik kürzlich herausfand, in einem Drittel der Fälle eine Sinusitis, also eine Erkrankung der Nasennebenhöhlen.
Lungenentzündungen können hingegen, vor allem im Anfangsstadium, völlig hustenfrei verlaufen.
Brust und Bauch
Stechende oder schneidende Herzschmerzen verweisen eher auf psychischen Stress und nervöse Störungen und nicht unbedingt auf einen Infarkt. Der zeigt sich durch ein länger als fünf Minuten andauerndes Druckgefühl in der Brustmitte oder einer „Umklammerung", die bis zur Kehle hinaufzieht.
Bei Angina pectoris sind es ähnliche, aber deutlich kürzer andauernde Symptome. Brustschmerzen mit Husten, Fieber und Herzjagen sind ein klarer Hinweis auf eine Lungenentzündung.
Hauptauslöser von Herzjagen sind Nikotin, Koffein und Stress. In Kombination mit Gewichtsverlust könnte eine Schilddrüsenüberfunktion dahinterstecken, in Kombination mit Husten und Fieber eine Lungenentzündung. Kritisch wird's, wenn das Herz plötzlich und ohne äußere Ursache sehr schnell (etwa 180 Schläge pro Minute) schlägt und dies mit Schwindel und Blutdruckabfall einhergeht. Hier muss dann eine schwere Herzerkrankung vermutet werden.
Häufigste Ursache für Bauchweh ist eine harmlose Dyspepsie, also eine Störung in den Verdauungsorganen, unter der 15 bis 20 Prozent der Bundesbürger leiden. Eine Magenschleimhautentzündung schmerzt ziemlich weit oben, sodass man sie oft mit Herzbeschwerden verwechselt, außerdem kommt es zur Blutarmut und zu schwarzem Stuhlgang.
Das Magengeschwür zeigt in einem Drittel der Fälle erst dann Symptome wie brennende Bauchschmerzen nach dem Essen, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist.
Krampfartige, meistens einseitige Schmerzen im Bauchraum, in Richtung Genitalbereich ausstrahlend, sind typisch für eine Nierenkolik. Extreme Blähungen können Hinweis auf die Bindegewebsverhärtungen der Sklerodermie sein. Sie trifft überwiegend Frauen.
Unterleibsschmerzen können verschiedene Organe betreffen. Krankheiten an Harnblase und Geschlechtsorganen können genauso zu Schmerzen führen wie Krankheiten im Verdauungstrakt.
Die Blinddarmentzündung beginnt mit Schmerzen unter dem Bauchnabel, die dann schon bald in den rechten Unterbauch wandern. Dort zeigen sich oft auch die Schmerzen von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die zudem von zwanghaften Stuhlabgängen begleitet werden.
Schmerzen beim Harnlassen sind typisch für Blasenentzündungen. Ein eitriger Ausfluss kann auf eine Gonorrhoe („Tripper") hinweisen. Wenn zusätzlich zu den Harnlassbeschwerden der seitliche Lendenbereich schmerzt, können Nieren oder Nierenbecken entzündet sein.
Arme, Beine und Rücken
Viele Ärzte bemühen zur Erklärung der Rückenschmerzen immer noch den Bandscheibenverschleiß und andere degenerative Veränderungen der Wirbelsäule. Doch die verlaufen relativ oft symptomfrei. Meistens sind vielmehr muskuläre Verspannungen der Grund.
Für länger andauernde heftige Verspannungen, die mit herkömmlichen Methoden nicht therapierbar sind, könnte auch ein Magengeschwür verantwortlich sein.
Leistenschmerzen werden bei Sportlern meist durch Zerrungen der Adduktorenmuskeln ausgelöst. Schwellungen in der Leiste gehören jedoch zu den Symptomen des Leistenbruchs – und der Zecken-Borreliose.
Knieschmerzen: Eine starke Schwellung und (oft) ein Knallgeräusch sind typisch für einen Kreuzbandriss. Beim Meniskusriss kann das Kniegelenk nicht mehr durchgestreckt werden, bei Drehbewegungen schmerzt es heftig.
In Zeiten von Jogging und Marathon kommt es immer häufiger zum Läuferknie, bei dem das „iliotibiale Band" (an der Oberschenkelaußenseite von Hüfte bis Kniegelenk) am Oberschenkelknochen reibt. Es zeigt sich durch Schmerzen im Außenbereich des Kniegelenks, und zwar am Oberschenkelknochen auf Höhe der Kniescheibe.
Sind Unterschenkel und Knöchel geschwollen und lassen sich diese Ödeme leicht eindrücken, enthalten sie vor allem Wasser – ein Hinweis auf eine Herzschwäche oder Nierenerkrankung. Wenn nur ein Bein betroffen ist, liegt eher eine Venenschwäche vor.
Bei Krankheiten der Schilddrüse entwickeln sich oft teigige, ungleichmäßige und kühle Schwellungen, die sogenannten Myxödeme. Wenn man hier mit dem Finger eindrückt, bleiben im Unterschied zu den Wasserödemen keine Dellen zurück.
Schulterschmerzen: Das Schulter-Arm-Syndrom gehört nach Migräne und Spannungskopfschmerzen zu den häufigsten Schmerzerkrankungen. Es zeigt sich durch Schmerzen in Nacken, Schultern, Armen und Fingern, wo es dann oft auch zu Empfindungsstörungen kommt. Wenn der Schmerz beim Gehen oder Laufen auftritt, kann eine Angina pectoris dahinterstecken
Stark stechende Schmerzen im Handgelenk sind Hinweis auf eine Sehnenscheidenentzündung, man spürt mitunter ein Knirschen oder Reiben der Sehne.
Das Karpaltunnelsyndrom kündigt sich durch nächtliche Schmerzen oder Missempfindungen an, die von der Hand in den Arm einstrahlen. Später kommen die Beschwerden auch tags, im fortgeschrittenen Stadium schrumpft die Muskulatur im Bereich des Daumenballens.
Haut und Haar
Bei Männern beginnt Haarausfall meist an Stirn und Hinterkopf. Diese „androgenetische Alopezie" resultiert aus einer Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber männlichen Hormonen.
Die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung ist – mit 1,4 Millionen Betroffenen in Deutschland – die Alopecia areata: kreisrunde Kahlstellen auf einem sonst behaarten Kopf. Sie ist die Folge einer Fehlorientierung des Immunsystems und tritt gleichermaßen bei Männern und Frauen auf.
Der diffuse, über den ganzen Kopf verteilte Haarausfall trifft häufiger Frauen, er wird oft durch Nährstoffmangel (beispielsweise durch Diäten) und Hormonschwankungen ausgelöst.
Weiße Verfärbungen der Fingernägel können Hinweis auf Vergiftungen durch Arsen, Blei und Thallium, aber auch auf Nieren- und Leberschäden sein.
„Löffelnägel können vor allem bei Kindern auf einen Eisenmangel hinweisen", warnt Dermatologe Matthias Möhrenschlager von der TU München, während brüchige Nägel eher durch harte Arbeit oder Lösungsmittel hervorgerufen werden.
Uhrglasartig verformte Nägel können Symptome von Lungen- und Herzerkrankungen sein.
Die Haut ist wie ein Sprachrohr des Körpers, dort zeigen sich viele Erkrankungen als Hautausschlag.
Die häufigsten Ursachen sind – neben Pilz- und Bakterienbefall – Urtikaria (Nesselsucht) und Dermatitis. Beide führen zu starkem Jucken, wobei es den Urtikaria-Patienten vor allem nachts befällt, was natürlich oft zu Kratzen und Schlafstörungen führt. „Im Unterschied zu Neurodermitikern geht ihr Kratzen jedoch nicht in die Tiefe, blutende Hautverletzungen sind bei Urtikaria-Patienten eher selten", erklärt die Berliner Dermatologin Gisela Albrecht.
Jede Körpererhitzung wird vom Körper mit mehr oder weniger starkem Schwitzen beantwortet, also auch Fieber, Stoffwechselentgleisungen, Vergiftungen und Hitzewallungen während der Wechseljahre.
Mehr als eine Million Bundesbürger schwitzen grundlos und zu viel, sie leiden an der sogenannten Hyperhidrose. Diese zeigt sich vor allem an den Achseln, aber auch an Händen und Füßen sowie auf der Stirn. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Wie die Impulse wirken, ist kaum verstanden. „Aber wie bei ähnlichen Stimulationsmethoden zeigt die Erfahrung, dass die Symptome bei vielen Patienten unterdrückt werden", erläutert Neurologe Evers.
Bis zur Zulassung des Verfahrens müssen CK-Patienten auf etablierte Therapien bauen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft nennt hier: Sauerstoffinhalation sowie die auf den Stoffwechsel des Nervenbotenstoffs Serotonin wirkenden Triptane sowie das Lokalanästhetikum Lidocain.
Wer häufig von CK überfallen wird, sollte vorbeugend täglich Verapamil einnehmen. Eigentlich ein Mittel gegen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, hilft es doch auch vielen CK-Patienten. Alternativen sind Topiramat, ein Epilepsie- und Migräne-Wirkstoff, außerdem das aus der Therapie der Depression bekannte Lithium sowie Kortison.
Doch nicht jedes Mittel hilft jedem Patienten, und manches entfaltet auf Dauer schwere Nebenwirkungen. Alternativmedizinische Empfehlungen haben Überprüfungen gar nicht standgehalten – etwa Magnesium, Vitamin B, Taurin-Energie-Drinks, Halluzinogene wie LSD, Tees aus der Kudzu-Pflanze oder einfach sehr viel Wasser zu trinken. Erfolgsberichte beruhen wohl auf Zufällen. Vielleicht hilft die Stimulation des GSP jenen, denen bisher nicht zu helfen war.
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