Sonntag, Oktober 14, 2012

ARD | Das Erste - W wie Wissen - Schmerztherapie: Das Gehirn austricksen

我在Dresden请教过Dr. Dominik Irnich。

Schmerztherapie: Das Gehirn austricksen

Eine Frau hat eine Hand im Kreuz (Bild: BR) Bild vergrößern bzw. verkleinern Bildunterschrift: Mit Rückenschmerzen wird der Alltag zur Qual. ]
Nach außen wirkt Stephanie A. wie eine ganz normale junge Frau. Tagsüber sitzt sie im Büro, die Abende verbringt sie mit ihrem Freund. Was niemand ihr ansieht: Stephanie leidet seit sechs Jahren unter starken Rückenschmerzen. Schon die einfachsten Tätigkeiten wie Schuhe anziehen oder Zähne putzen, werden dadurch für sie zur Qual. Angefangen hatte ihr Leid mit einer einfachen Entzündung der Lendenwirbel. Als dann noch Stress in der Arbeit hinzukam, eskalierten die Schmerzen. Stephanie rennt von Arzt zu Arzt. Sie bekommt sogar eine Reha verschrieben. Nichts hilft.

Der Kern des Problems: Das Schmerzgedächtnis

Grafik zeigt, wie das Gehirn Botenstoffe aussendet (Bild: BR) Bild vergrößern bzw. verkleinern Bildunterschrift: Bei chronischen Schmerzen sendet das Gehirn Botenstoffe aus, die die Schmerzempfindlichkeit erhöhen. ]
Erst in der Schmerzambulanz der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) erfährt sie, was ihr eigentliches Problem ist: Ihre Schmerzen sind längst chronisch geworden. Das heißt, sie sind zu einem fest abgespeicherten Programm geworden, sowohl in ihrem Kopf, als auch in ihrem Körper. Ein Phänomen, das häufig auftritt, wenn akuter Schmerz nicht schnell und effektiv genug behandelt wurde. Hat sich so ein "Schmerzgedächtnis" erst einmal entwickelt, lässt es sich nur schwer mit anderen, positiven Reizen überschreiben.

Das Intensivprogramm der Schmerzambulanz

Im Rücken eines Patienten stecken mehrere Akupunktur-Nadeln (Bild: BR) Bild vergrößern bzw. verkleinern Bildunterschrift: Als besonders effektiv gilt die Akupunktur. ]
Genau dieser Herausforderung stellt sich in der Schmerzambulanz ein ganzes Team von Fachärzten, bestehend aus Anästhesisten, Psychologen und Ärzten für Physikalische Medizin. Stephanie wird unter ihrer Obhut ein vierwöchiges Intensivprogramm durchlaufen, bei dem sie sowohl schulmedizinisch, als auch naturheilkundlich behandelt wird, etwa mit Schröpfmassagen und Akupunktur, Kunst- und Atemtherapie. Insgesamt besteht das Programm aus knapp 20 Modulen. Welche davon den chronischen Schmerz am besten behandeln, ist vorab schwer abzuschätzen, denn jeder Patient reagiert etwas anders.

Stephanie spricht besonders gut auf die Akupunktur an, bei der die Schmerzübermittlung zum Gehirn unterdrückt wird. Aber auch die intensive Betreuung durch das eng zusammenarbeitende Ärzteteam tut ihr gut. Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Rückenschmerzen hat sie das Gefühl, dass diese sie als "ganzen Menschen" sehen und ihren Schmerz wirklich verstehen.

Nach vier Wochen Therapie geht es ihr erheblich besser und sie hat sogar die Hoffnung in diesem Winter nach vielen Jahren endlich wieder Skifahren gehen zu können.

Autorin: Sabine Frühbuss (BR)

Info-Box: Adressen
Interdisziplinäre Schmerzambulanz Campus Innenstadt
Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
Leitung: Dr. Dominik Irnich
Pettenkoferstr. 8a
80336 München
Tel: (089) 51 60 75 08

Dieser Text informiert über den Fernsehbeitrag vom 14.10.2012. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.


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In pain there is no east and west.I did it my way beyond them.