Mädchen starb nicht an EHEC-Erreger von 2011
Eine sechsjährige Schülerin der Gorch-Fock-Schule in Blankenese starb an den Folgen einer EHEC-Erkrankung. Der Tod einer Sechsjährigen in Hamburg an den Folgen einer EHEC-Erkrankung geht nicht auf den Erregertyp zurück, der im vergangenen Jahre eine Epidemie in Deutschland ausgelöst hatte. Das könne nach einem Schnelltest ausgeschlossen werden, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sprach von einem "beruhigenden Ergebnis". Der Erregertyp im Fall der Grundschülerin aus Blankenese ist noch nicht bekannt. Mit Ergebnissen wird nicht vor der kommenden Woche gerechnet.
Wo infizierte sich das Mädchen?
Derweil suchen die Experten weiter mit Hochdruck nach der Herkunft des Erregers, mit dem sich die Sechsjährige infizierte. "Wir untersuchen noch mehr Proben. Es kann aber durchaus sein, dass man es nicht mehr zurückverfolgen kann", sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde. Bei mehr als 20 Lebensmittelproben aus dem Haushalt der Familie und aus Geschäften, in denen sie regelmäßig einkauft, konnten bislang keine EHEC-Bakterien nachgewiesen werden.
Behörde spricht von Einzelfall
Die Gesundheitsbehörde betonte noch einmal, dass die Erkrankung des Mädchens ein Einzelfall sei. Im Umfeld des Kindes habe es keine weitere Ansteckung gegeben."Man muss keine Angst vor einer Krankheitswelle haben", sagte die Sprecherin.
Mädchen starb an Nierenversagen
Das Mädchen starb in der Nacht zum Sonntag. Nach Angaben einer Sprecherin des zuständigen Bezirksamtes Altona wurde die Erkrankung des Kindes am 11. Februar bekannt. Die Erstklässlerin der Gorch-Fock-Grundschule in Blankenese wurde im Universitätskrankenhaus Eppendorf behandelt. Trotz Dialyse konnte die Sechsjährige jedoch nicht gerettet werden, sie starb an Nierenversagen.
Trauerfeier am Mittwoch
Die Schulleiterin der Gorch-Fock-Grundschule in Blankenese erklärte, sie habe den Eltern der Grundschüler eine E-Mail geschrieben und ihnen freigestellt, ob sie ihre Kinder weiterhin zum Unterricht schicken. Die Schulbehörde stellt es den Eltern bis Mittwoch frei, ihr Kind in die Grundschule zu schicken. Während am Montag die meisten Kinder zu Hause geblieben waren, erschien am Dienstag wieder knapp die Hälfte der Schüler, wie NDR 90,3 berichtete. Am Mittwoch soll es in der Schule eine Trauerfeier geben.
Schule wohl nicht der Infektionsherd
Laut Bezirksamt Altona scheidet die Schule vermutlich als Infektionsherd aus, da sonst dort mehr Kinder erkrankt sein müssten. Der Klassenraum, die Toiletten und Türklinken wurden desinfiziert. Ein Sprecher der Schulbehörde sagte, es bestehe keine Veranlassung, die Schule zu schließen.
Größerer EHEC-Ausbruch im Frühjahr 2011
Im Frühjahr 2011 gab es mehrere Todesfälle nach dem Ausbruch einer EHEC-Epidemie. Bei dem größten bekannten EHEC-Ausbruch in Deutschland im Frühsommer 2011 waren bundesweit 53 Menschen gestorben. Norddeutschland war damals besonders betroffen. Aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen gelten als Quelle für die Infektionen. Der EHEC-Erreger kann lebensbedrohliche Darmentzündungen mit blutigen Durchfällen und Nierenversagen hervorrufen. In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts 800 bis 1.200 Menschen pro Jahr an dem aggressiven Lebensmittelkeim.
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