Sonntag, Oktober 28, 2012

Was tun gegen Gürtelrose? | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit - Infektion / Immunsystem


Programmtipp
Röntgenaufnahmen eines Kniegelenks (frontal und seitlich) © picture-alliance/Okapia Fotograf: Klaus Rose

Wenn das Knie schief ist

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30.10.2012 | 20:15 Uhr

Bei Fehlstellungen der Beinachsen kommt es häufig zum Gelenkverschleiß. Eine Begradigung kann vor einem Kunstgelenk bewahren. Außerdem: Sind Pillen besser als ihr Ruf?mehr

 
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Was tun gegen Gürtelrose?

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 400.000 Menschen an einer Gürtelrose. Zwei Drittel von ihnen sind über 50 Jahre alt. Ausgelöst wird die Erkrankung durch das zur Familien der Herpesviren gehörende Varizella-Zoster-Virus.

Was tun gegen Gürtelrose?

Jeder, der schon einmal Windpocken hatte, kann eine Gürtelrose bekommen. Eine rechtzeitige Behandlung ist wichtig, um chronische Schmerzen zu verhindern.

Das Virus wird in der Regel bereits in der Kindheit übertragen und verursacht als  Kinderkrankheit die Windpocken. Auch wenn nach einer Windpockenerkrankung gewöhnlich eine lebenslange Immunität besteht, bleiben die Viren im Körper. Sie ziehen sich in die Nervenwurzeln des Rückenmarks zurück.

Warum entsteht eine Gürtelrose?

Stress oder ein geschwächtes Immunsystem können zu einer Reaktivierung des Virus und so zu einer Gürtelrose (Herpes zoster) führen. Es kommt zu einer Entzündung im Bereich der betroffenen Nerven. Starke, brennende Schmerzen sind die Folge.

Flüssigkeit der Zosterbläschen ist ansteckend

In der Regel bricht die Gürtelrose nur einseitig, häufig im Bereich des Brustkorbes auf. Prinzipiell kann sie jedoch am gesamten Körper auftreten. Besonders gefährlich ist der Zoster im Bereich der Augen. Dort kann es bei Beteiligung der Hornhaut zur Erblindung kommen. Zwei bis drei Tage nach Schmerzbeginn  kommt es schließlich zur typischen Rötung und Blasenbildung der Haut. Die Flüssigkeit dieser Zosterbläschen ist sehr ansteckend. Begleitend können Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen auftreten.

Therapie mit Virostatika

Die Therapie erfolgt mit sogenannten Virostatika. Wirkstoffe wie zum Beispiel Aciclovir werden in der Regel in Form von Tabletten eingenommen. Bei schweren Verlaufsformen kann das Medikament auch intravenös verabreicht werden. Begleitend ist eine konsequente Schmerztherapie mit starken Schmerzmitteln erforderlich.

Gefahr der Postzosterneuralgie

Heilt eine Gürtelrose nicht richtig aus, oder werden die Schmerzen nicht rechtzeitig behandelt, entwickelt etwa ein Drittel der Betroffenen eine sogenannte Postzosterneuralgie. Sie ist gekennzeichnet durch anhaltende starke, brennende Schmerzen im Bereich der Hautveränderung - lange nachdem die Bläschen  wieder verschwunden sind. Besonders häufig treten die Beschwerden im Bereich des Kopfes und des Gesichts auf. Typisch sind starke Berührungsschmerzen mit Taubheitsgefühlen, die unter Umständen lebenslang anhalten können.

Einsatz einer multimodalen Schmerztherapie

Eine konsequente Schmerztherapie sollte hier so schnell wie möglich beginnen. Sie erfolgt multimodal und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen.  Leichte Schmerzmittel helfen gegen diesen Nervenschmerz nicht. In der Regel werden die Wirkungen mehrere Medikamentengruppen kombiniert. Es kommen auch lokale Behandlungen mit kühlender oder oberflächenbetäubender Wirkung in Betracht.

Videos

Kann eine Gürtelrose wiederkehren?

16.10.2012 | 20:15 Uhr
NDR Fernsehen: Visite

Kann eine Gürtelrose wiederkehren? Prof. Regina Fölster-Holst im Interview mit Moderatorin Susanne Kluge-Paustian.

Video starten (04:08 min)

Selbst starke Schmerzmittel (Opioide) führen bei immerhin rund acht Prozent der Betroffenen nicht zu einer erfolgreichen Linderung der Schmerzen. Niedrigdosierte Antidepressiva und Antiepileptika (Carbamazepin) reduzieren die Empfindlichkeit der Nerven und können so zumindest zu einer Schmerzlinderung führen.

Interviewpartner im Beitrag:

Prof. Dr. Christian Sander
Chefarzt der Eduard-Arning-Klinik für Dermatologie und Allergologie
Asklepios Klinik St. Georg
Lohmühlenstraße 5
20099 Hamburg

Dr. Sabine Schulzeck
Oberärztin der Interdisziplinären Schmerz- und Palliativambulanz
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Schwanenweg 21
24105 Kiel
E-Mail: sabine.schulzeck(at)uksh.de

Interviewpartner im Studio:

Prof. Dr. Regina Fölster-Holst
Oberärztin der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel
E-Mail: rfoelsterholst(at)dermatology.uni-kiel.de

Autorinnen des Fernsehbeitrags:
Katja Gundlach und Jutta Rosbach

Ratgeber zum Thema

Cornelia Fischer-Börold, Siglind Zettl: Schmerz.
182 Seiten
Schlütersche (2006)
14,90 ¿

Links

Informationen für Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden.

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Adressen unabhängiger Patientenschutz-
organisationen und weiterer Beratungsstellen.

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Das Deutsche Grüne Kreuz informiert über Entstehung und Behandlung einer Gürtelrose.

Link in neuem Fenster öffnen

Dossier zum Thema bei MedizInfo.

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In pain there is no east and west.I did it my way beyond them.