Dienstag, Oktober 30, 2012

Schmerzbehandlung: Realistisches Therapieziel finden - Symptome und Syndrome - derStandard.at › Gesundheit

Schmerzbehandlung: Realistisches Therapieziel finden

Schmerzfreiheit ist in den meisten Fällen kein realistisches Ziel

Wien - "Wir müssen in der Schmerzmedizin umdenken", fordert Schmerzspezialist Wolfgang Jaksch, Leiter der "Change Pain"- Expertengruppe Österreich, anlässlich der 12. Österreichischen Schmerzwochen der ÖSG. "Schmerz-Patienten  generell Schmerzfreiheit in Aussicht zu stellen, wäre in der überwiegenden Zahl der Fälle unrealistisch. Wir brauchen erreichbare Ziele, die nicht nur das Ausmaß der gewünschten Schmerzlinderung einschließen, sondern auch eine Verbesserung von Lebensqualität und Funktion. Diese Ziele sollten im Rahmen des Arzt-Patient-Gesprächs im Sinne einer individuellen Vereinbarung definiert, und ihr Erreichen regelmäßig überprüft werden."

Das Ziel der Schmerzfreiheit, wie es lange Zeit Schmerzpatienten in Aussicht gestellt wurde, birgt das Risiko, dass Schmerzmedikamente sehr hoch dosiert werden, um dieses Ziel auch zu erreichen. Nebenwirkungen führen nebenbei dazu, dass die Betroffenen die Behandlung abbrechen.

Gemeinsames Ziel

Eine im Rahmen der Initiative "Change Pain" durchgeführte Untersuchung, die sich eine Verbesserung des Schmerzmanagements in Europe zum Ziel gesetzt hat, zeigt die Probleme im kommunikativen Bereich. Die Hälfte der Mediziner unterschätzt die schmerzbedingten Beeinträchtigungen ihrer Patienten, knapp ein Drittel überschätzt sie.  Jaksch: "Die Erhebung hat gezeigt, dass das Therapieergebnis umso besser ist, je ähnlicher die Auffassung von Ärzten und Patienten über den Grad der schmerzbedingten Beeinträchtigung ist."

Um dieses Verständnis zwischen Arzt und Patient zu verbessern, wurde die "Change Pain"-Skala entwickelt. "Die Skala erleichtert Schmerzmedizinern, aber auch praktischen Ärzten, mit ihren Patienten realistische Therapieziele auszuhandeln, die individuell effektivsten Schmerzmedikamente zu identifizieren, und Nebenwirkungen - nach Möglichkeit vorbeugend - zu behandeln", so der Schmerzspezialist. (red, derStandard.at, 30.10.2012)



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